Dschochar Dudajew

tschetschenischer Politiker; fr. General

* 15. April 1944 Perwomaiskoje

† 21. April 1996 bei Gechi-Tschu

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 27/1996

vom 24. Juni 1996 (lm), ergänzt um Meldungen bis KW 37/1997

Herkunft

Dschochar Mussajewitsch Dudajew stammte aus Perwomaiskoje in Kasachstan. Ende Febr. 1944 war D.s Familie mit der gesamten tschetschenischen Bevölkerung von Stalin wegen angeblicher Kollaboration mit der deutschen Wehrmacht nach Zentralasien (Kasachstan) und Sibirien deportiert worden, wobei rund ein Fünftel der Tschetschenen und der ihnen verwandten Inguschen die Strafaktion mit dem Leben bezahlte. Erst nach dreizehn Jahren wurde die Rückkehr in den Kaukasus, in die damalige Tschetscheno-Inguschische Autonome Republik (ASSR), erlaubt. Für D. blieb dieses Erlebnis auch nach Rückkehr aus der Verbannung traumatisch und erklärt seine spätere politische Einstellung. Die Tschetschenen wurden erst im 19. Jahrhundert von den russischen Zaren nach harten Kämpfen unterworfen. Der russische Dichter Lermontow faßte die Mythologie des kleinen Volkes (heute rund 1,3 Millionen) in den Satz: "Der Gott der Tschetschenen ist die Freiheit und sein Gesetz der Krieg."

Ausbildung

D. wählte den Soldatenberuf und wurde 1962-1966 auf der Luftwaffen-Ingenieurschule "M. Raskowa" in Tambow zum Piloten und Flugingenieur ausgebildet. Später besuchte er zur Weiterbildung 1971-1974 die Luftwaffenakademie "Jurij Gagarin".

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